Geschenk: Messer
Autor: John F.

Liebe ........, lieber Gerd,
gemeinsam habt Ihr Heim und Herd.
Gutes Ding braucht immer Weile,
drum der Tag heut' ohne Eile.

Da wir so schön zusammensitzen,
müßt Ihr mal die Ohren spitzen,
denn wir wollen Euch was schenken
daran sollt Ihr lange denken.

Nicht Bettwäsche und Blumentöpfe,
nicht gipsgegossne Künstlerköpfe,
kein Falschgeld, keine Thermoskanne
und auch keine Whirlpoolwanne.
Nichts zum gruslig Stühle rücken
oder sich 'nen Schuß zu drücken,
nicht Nachtgeschirr, nicht Wohlgerüche
sondern etwas für die Küche:
Profimesser aus Solingen
nur die lassen's wohl gelingen.
Andre nur die Nerven rauben,
so macht es die Werbung glauben.
Eisgehärtet, handgeschmiedet,
kunstreich Stahl und Griff vernietet.
Selbst mit Laser ward geschliffen,
- hab ich's auch nicht ganz begriffen.
Immer spitz und immer scharf,
wer das von sich schon sagen darf!

Vielfach ist der Messer Nutzen:
alte harte Brote teilen,
Maden aus den Pilzen putzen,
Hornhaut von den Füßen feilen
Müßt Ihr Euch mit Schälen quälen,
oder wollt Ihr mal jonglieren,
- könnt stets auf die Messer zählen
nur mit Vorsicht heißt's probieren.
Zähester Braten läßt sich schneiden,
keiner kann je darauf reiten,

Weiß der Andre es mal besser,
dann greift niemals nach dem Messer.
Werft auf Euch nur Argumente,
dann erlebt Ihr Eure Rente.
Gebt dann die Messer Euren Kindern,
grüßt sie von uns Reimesündern!

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