Autor: Matthias Kotonski

Wie jedes Jahr, von Haus zu Haus,
zieht wieder mal Sankt Nikolaus.
Die Kleinen auch im Kindergarten,
mit großer Spannung auf ihn warten.

Gelernt haben sie sich ein Gedicht,
das man für den Niklaus spricht.
Auch ein Lied wollen sie singen,
die Feier soll recht gut gelingen.

Man hat geprobt, man hat geübt,
das Beste heut` ein jeder gibt.
So daß er wieder kommen kann,
Sankt Nikolaus der Himmelsmann.

Bei ?Lasst uns froh und munter sein"
Sankt Nikolaus zieht würdig ein.
Die Kinder hörn ganz leis und still,
was er ihnen sagen will.

Doch ist zu lang heut` seine Predigt,
die Kinder sind schon ganz erledigt.
Ohne Respekt vor`m heil`gen Mann
stellen sie manche Sachen an.

Auf des Niklaus gold`ne Schuh`
krabbelt der kleine Maxl zu.
Obwohl es strengstens ist verboten,
öffnet er die beiden Knoten.

St. Nikolaus, der festlich spricht,
bemerkt den Übeltäter nicht,
den man vor seinen Füßen findet,
wie er die Schuh` zusammen bindet.

Um des Niklaus Leib herum
ist ein langes Cingulum.
Das Ende noch den Boden streift,
der Hansi es voll Mut ergreift
und fesselt damit, frech und cool,
den Nikolaus an seinen Stuhl.

Über den Sack, der groß und schwer,
geht der kleine Helmut her
und schneidet, schneller wie ein Blitz
in den Boden einen Schlitz
und nimmt, geschickt wie eine Maus,
das erste Päckchen schon heraus.

Die Predigt hat er nun beendet,
an jedes Kind sich Niklaus wendet
und gibt dem Fräulein schnell ein Zeichen,
die Geschenke zu überreichen.

Mit ganzer Kraft hebt sie den Sack,
da macht es plötzlich tack, tack, tack
und aus dem Sack vom Nikolaus
purzeln die Geschenke raus.

Die Kinder lachen, laufen los,
finden die Idee ganz groß,
die Wartezeit so zu verkürzen,
sich auf die Geschenke stürzen.

Eh' sich der Nikolaus versieht,
ein jedes Kind schon wieder flieht
und ist mit einem schnellen Satz
auf seinem Stuhl, auf seinem Platz.

Sankt Nikolaus ist ganz verstört,
damit man wieder auf ihn hört,
will er sich vom Stuhl ergeben,
den Kindern Tadel nun zu geben.

Doch als er sich vom Stuhl erhebt,
scheint dieser an ihm festgeklebt.
Der Stuhl, er hebt sich mit empor,
die Kinder lachen laut im Chor.

Nun will er gehen einen Schritt,
doch machen das die Schuh' nicht mit,
denn die sind ja zusamm' gebunden,
und um das Chaos abzurunden,
mit einem Schlag, recht dumpf und laut,
es Niklaus auf den Boden haut.

Die Kinder lachen, s' Fräulein schreit
und den Nikolaus befreit,
vom Stuhl, an dem er sich befindet,
die Schuhe auseinander bindet.

Der Nikolaus steht auf mit Wut,
er findet allŽ das gar nicht gut,
packt seine Sache, um zu starten,
ganz schnell aus diesem Kindergarten.

?Lustig, lustig, tralalalala,
Nikolaus war heute da".
Wahr ist geworden dieses Wort,
heut, hier an diesem Ort.
Die Kinder, schließlich dann zu Haus'
erzähln noch lang' von Nikolaus.

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